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Mittwoch, 20. Juli 2011

Süchtig nach Mondschein

Die Gesichter um uns herum verschwimmen, werden zu langen Fratzen, starren mich an, glotzen. Eine Begegnung, ein Blick, nie wieder. Eine Meinung, die für mich zählt. Sagt man nicht Blicke sprechen Bände? Es ist so, sie können bewundernd sein, abschätzend, tiefgründig, anhimmelnd, suchend, verklärt, neidvoll, gequält, traurig so viele Blicke die man in seinem Leben bekommt. Von Leuten die man nicht mal kennt, oft nie wieder sieht. Mein Blick streift einige der Passanten, bleibt an ihnen hängen, reißt sich wieder los. In meinem Kopf bilden sich Meinungen. Wie ist die denn angezogen? Kein Wunder das die so dick ist, bei den Mengen die sie einkauft. Bah, warum hat der sein Oberteil ausgezogen, der ist fett und hässlich? Mann, die ist hübscher als ich. Whoa, geile Figur. Diese Meinungen spuken in meinem Kopf rum, lösen sich auf wie Seifenblasen, setzen sich fest, blasen sich auf und werden größer. Manche von ihnen kann ich nie vergessen.
Ich sehe dich an, aber ich werde aus deinem Blick nicht schlau. Es ist mir egal, denn du bedeutest mir nichts. Du wolltest dich treffen, nicht ich. Ich weiß nicht warum ich zugestimmt habe, die Verabredung ist öde. Ich fühle mich unwohl, wünsche mich woanders hin. Ich warte einfach ab bis das alles vorbei ist.


Ich schweb überm Boden,
ich bleib für immer hier oben.

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