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Freitag, 8. Juli 2011

Freundschaft, weißte.

Die Nachricht gestern auf Facebook war karg, aber ich dachte das läge daran weil du eigentlich Internetverbot hast und deine Eltern nicht merken dürfen, dass du heimlich surfst. Du hast nur geschrieben. Wo bist du? Warum kommst du nicht in die Schule, ich mache mir Sorgen! Meine Eltern haben mir alles verboten, Handy, Telefon, Internet, Fernsehen deswegen kann ich dich nicht anrufen, sorry! Dann hast du i.was vom Grund gesagt, dass du nur eine Stunde zu spät nach Hause gekommen bist und deine Eltern doch verrückt seien. Die Nachricht hat geendet mit, hdl ich vermiss dich ♥ . Wie immer. War ja klar. Ich habe geantwortet, weil ich da noch nicht wusste dass du aus meinem Leben verschwunden bist. Wir sind keine besten Freundinnen mehr, du hast neue gefunden im Gegensatz zu mir. Es gibt jetzt andere, denen du was von deinem Schwarm erzählst, andere mit denen du auf Facebook schreibst, andere mit denen du sms schreibst. Ich bin dir unwichtig geworden ist doch so oder? Denn als ich heute on gehe, sehe ich dass du auch on warst, heute morgen i.wann, hast bei einem Bild gefällt mir geklickt und einen Status kommentiert. Meine Nachricht hast du nicht beantwortet. Ach ja, und du hast noch gesagt dass du an den Kölner Lichtern teilnehmen wirst. Mit wem? Wehmütig stelle ich mir diese Frage. Du hast mich nicht mal gefragt ob ich mitkommen möchte. Ach ja, ich hab ja vergessen. Du hast ja jetzt neue Freunde.
Das kühle Glas des Spiegel zerspringt mit einem wehmütigen Aufschrei. Von meinem Handrücken sickert eine dünne Linie helles Blut, doch ich spüre keinen Schmerz. Der Schmerz sitzt in meinem Herzen. Es wurde auseinander gerissen, zerfetzt, liegt blutig am Boden meines Körpers und pumpt weiter Blut durch meine Zellen, doch ich wünschte das würde es nicht tun, denn der Schmerz ist unbeschreiblich groß. Und die Einsamkeit hockt in mir wie ein ekelhaftes Insekt, jederzeit zum Stechen bereit. Suhlt sich in meinem Schmerz, trinkt das Blut, lebt von mir, kümmert sich nicht um meinen Schmerz. Ist das Ausnutzung?
Du leihst dir DVD's von mir aus und wenn die anderen etwas nicht machen wollen, dann ersetze ich sie. Ich bin immer nur die zweite Wahl. Schon immer gewesen. Wirklich? Ich bin nichts wert. Nichts. Keinen verdammten Taler. Ein Nichts mit einem unendlich langen Schatten. Undefinierbar. Ungeliebt. Misstrauisch. Ich vertraue niemandem mehr, ich habe es verlernt. Das Leben hat mich gelehrt nicht einmal mir selbst zu vertrauen.


Gleich und gleich gesellt sich gern.
 Und auch wenn wir uns in vielen Dingen ähnlich waren,
den anderen bist du ähnlicher. Viel ähnlicher. Du bist so wie sie. Ich nicht.

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