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Sonntag, 17. Juli 2011

Dieses Gefühl lässt mich einfach nicht mehr los

Ich sehe in den Spiegel, präge mir die Hülle ein die sich mir entgegen reckt, jede Pore, jedes blasse Stück Haut. Ich empfinde Ekel und Scham, es ist as wären meine Lebensgeister gestorben, wenn ich sehe was ich sehe möchte ich nur noch sterben. Es ist abschreckend, ekelhaft und einfach nur erschreckend. Wie konnte bloß so etwas aus mir werden? Wie konnte ich mein Leben so sehr verkommen lassen? Die Uhr tickt unermüdlich, zählt die Sekunden, läuft an mir vorbei in einem rasenden Tempo, doch ich bleibe liegen. Hautfetzen umgeben meine Seele, Speck der dazu reichen würde die armen Kinder in Afrika zu ernähren. Hilflos liege ich dort im Lauf der Zeit, bin mir selbst schutzlos ausgeliefert. Es vergehen Stunden, Tage, Wochen. Es wird Sommer, dann Herbst und schließlich Winter, doch ändern tut sich nichts. Immer noch liege ich dort, Blut tropft aus meinem Herzen, bildet kleine Rinnsale und läuft das Fett hinunter, bildet vor meinen Füßen eine Pfütze wird zu einem See, einem Meer. Erstreckt sich unergründlich. Schmerz der so tief ist, dass man den Grund nicht sehen kann. Ich weiß nicht was der Grund für meinen Schmerz ist. Liege da unter dem Fenster. Schaue hinaus, sehe Regen, Sonnenschein, Schneegestöber, höre Vogelgezwitscher, Kindergeschrei, laute Musik, besoffene Grölen, verzerrtes Lachen, klapperndes Geschirr. Ich liege da unberührt und doch beschmutzt. Die Jahreszeiten vergehen, der Frühling kommt, meine Lieblingsjahreszeit, noch immer liege ich da, unbeweglich, der Frühling vergeht und wieder kommt der Sommer, doch es hat sich nichts getan. Bin gefühlslos. Dunkelheit umgibt mich, Düsternis aus Hass, der sich wie Nebelschwaden um meine Beine legt, die Knie hinaufkriecht und schließlich auch meinen Oberkörper, der mich völlig unsichtbar werden lässt, niemand sieht mehr dahinter, ich kann niemanden mehr sehen, der Hass nimmt mir die Sicht. Völlig. Ich kann nichts mehr spüren, alles ist tot. Ich bin tot. Und doch bin ich da, irgendwie. Doch ich frage mich wie lange noch.

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