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Montag, 11. Juli 2011

Die Zirkusvorstellung ist zu Ende

Sobald der Vorhang fällt sinkt der Artist erschöpft auf den Boden, trinkt eine Wasserflasche in großem Zug leer. Man sieht seinen Augen an, dass er vollkommen lebensmüde ist, er wartet nur darauf dass er in einem unachtsamen Moment abstürzt vom Trapez und die Augen schließen kann. Der glatzköpfige Mann in den bunten farbenfrohen Klamotten schminkt sich sein Lächeln ab, seine Augen sind tief eingefallen, blicken leer, blicken traurig. Er ist nur zur Belustigung der Reichen da, hat kein Geld um sich anders über Wasser zu halten. Der Dompteur schlägt wütend auf seine Tiere ein, weil sie zu erschöpft waren von den vielen Shows und dem wenigen Futter und nicht alles perfekt ausgeführt haben. Langsam bilden sich rote Striemen auf ihren Rücken, auch ihre Blicke werden stumpf und leer. Die Glänzenden Äuglein verwandeln sich in schwarze Höhlen, lebensmüde warten sie ab. Nicht mal die Nacht bringt Halt. Es ist kalt in den Wohnwägen und Käfigen. Die Zirkusleute sind arm. Alles nur Fassade. Das gesamte Zirkusprogramm und so komme auch ich mir vor. Wie ein Clown der sich täglich ein Lächeln schminkt und in die Welt hinaus geht. Niemand sieht hinter die Maske, obwohl es eigentlich das ist was ich mir wünsche. Ganz tief in meinem Inneren.
Ich hasse dich Mama, ich hasse dich J. Ich hasse dich A. Ich hasse euch alle. Ich hasse mich selbst. Ich ertrinke in Hass, bekomme keine Luft mehr, eisern drückt mir die Klinge eines Schwertes gegen die Kehle, wenn ich auch nur eine Bewegung mache werde ich tot sein.


Who's there to save me from myself? 

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