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Mittwoch, 5. Oktober 2011

everything's so different without you

Ich sitze wieder im Wald, auf dem gleichen Baumstamm wie gestern. Die gleiche Musik dröhnt in meinen Ohren und es rinnen wegen den gleichen Personen tränen über meine Wangen. Manchmal kommt ein Spaziergänger vorbei, schaut mich nicht an, sieht mich nicht. Ich sitze die Knie angezogen an den Baumstamm gelehnt weil es so kalt ist. Irgendwann wird es dämmrig. Die Zeit ist so schnell vergangen ich muss hier mehrere Stunden gehockt haben. Langsam stehe ich auf und versuche die Kälte abzuschütteln die unter meine Haut gekrochen ist. Vergeblich. Frierend mache ich mich auf den Weg nach Hause. Denke daran wie gut es alle haben, meine Schwester zum Beispiel. Ich wär so gern sie. Oder irgendjemand anders, nur nicht ich. Auf dem Weg komme ich an einer Bank vorbei auf der ein paar Jungs in meinem Alter sitzen die sich wahrscheinlich zum Saufen getroffen haben. Sie rufen irgendwas als ich vorbei gehe doch ich höre sie nicht, die Musik dröhnt meinen Kopf zu damit ich Luft bekomme. Sie lachen, klatschen ein. Mein Handy vibirert. Ich ziehe es aus der Tasche. Eine sms von L. ich hasse dich, schreibt sie. Und dass sie froh ist keine psycho freundin mehr zu haben. Auf  mein Herz rasen Steinsplitter zu, bohren sich tief hinein und bleiben stecken. Hinterlassen einen unglaublichen Schmerz der mir das Atmen raubt. Ich will mich auf die Knie fallen lassen und laut schreien, doch ich gehe weiter. Meine Beine fühlen sich hölzern an, als ob ich auf zwei Stöcken umher staksen würde. Ich hab zwei Personen die mir wichtig waren verloren. An einem Tag. Die einzigen denen ich etwas vertraut hab. Ich frage mich jetzt nicht mehr ob es an mir liegt. Ich weiß es. Es ist offensichtlich.


4 Kommentare:

  1. Vielen Dank! Ich muss das Kompliment aber zurückgeben, deine Texte sind jedesmal aufs Neue wieder faszinierend und bewegend zugleich, auch wenn mich der Inhalt traurig stimmt. Besonders der Inhalt dieses Posts.

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  2. wir kennen uns zwar nicht wirklich, aber ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass ich dir vertraue. Ich weiß nicht, ob dich das irgendwie tröstet, aber ich hatte das Gefühl es loswerden zu müssen.

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