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Dienstag, 18. Oktober 2011

sie nehmen dir deine jugend, du hast keine jugend

Ich fühle mich wie eine leere Plastiktüte die auf einer Autobahn herumfliegt. Der Wind fährt in sie hinein bauscht sie auf und wirbelt sie hoch, Autos rasen daran vorbei, schenken ihr keine Beachtung, fahren über sie hinweg. Unsterblich. Ich denke ich bin unsterblich, mein Körper ist nur der Sarg meiner Seele, er wird diese Welt nicht verlassen bevor er alt geworden ist, während meine Seele schon längst von mir gegangen ist. Ich bin leer, unnütz, im Weg. So würde ich mich beschreiben wenn es in drei Worten sein sollte, obwohl ich glaube dass es in einer Minute schon andere wären. Es gibt so viele und doch so wenige, denn sie sagen alle das gleiche. Frag mich und ich antworte dir: Ich hasse mich selbst, ich fühle mich ständig zu fett, beobachtet, ungeliebt, missachtet, hässlich, ich kann nicht glücklich sein weil es mir gestohlen wurde. Als ob ein Dieb irgendwo in der weiten Welt  mit einem Sack Glück auf dem Rücken durch die Gegend läuft, Glück welches er solchen wie mir gestohlen hat. Aber ich bin zu schwach um es mir zurück zu holen, ich bin zu schwach um zu kämpfen, denn ich hab das alles so satt. Ich bin die verdorrte Blume am Wegesrand, der keine Beachtung geschenkt wird, ich bin nicht die Rose die mit einer lieben Nachricht vor der Tür liegt. Ich bin das Buch mit den befleckten Seiten das keiner lesen möchte, nicht die Neuauflage. Ich bin die kostenlose Fernsehzeitschrift die jede Woche mit der Zeitung geliefert wird, nicht die Vogue. Ich bin die kalte, vergessene Tasse Tee, nicht der Kaffe von Starbucks, ich bin die Zugabe bei einem Kindermenü nicht das heißersehnte Geburtstagsgeschenk. Ja, ich bin etwas, etwas UNbesonderes. Ich bin da, präsent. Doch das hab ich langsam satt. Ich will doch nur leben. Leben und nicht existieren.

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