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Donnerstag, 25. August 2011

zeig mir dass ich lebe

Meine Beine zittern etwas als ich vom Rad steige. Ich probiere aus ob sie mich noch tragen, ja, sie tun es. Auf sie ist immer Verlass. Ich bin schnell gefahren, Berge rauf und runter, so weit wir nur möglich. So weit weg von zu Hause und nicht mehr zurück. Beim Fahren habe ich nachgedacht, ich bin eine kleine Tagträumerin, ich weiß. Aber die Vorstellung ist so schön gewesen. Aber Vostellungen sind nicht die Realität, das ist mir klar.

Vorstellung:
Ich laufe von zu Hause weg. Suche mir einen Job, miete mir eine kleine Wohnung, finde einen Freund wir heiraten...
herrlich, oder?

Realität:
Ich laufe von zu Hause weg. Ich muss i.wo auf einer Parkbank pennen, verwahrlose völlig und stinke abartig. Ich muss betteln um überhaupt was trinken zu können.
Also doch lieber zu Hause bleiben.

Die Stimme in meinem Kopf ist ganz enzückt über mein Tempo. Sie treibt mich an, lässt ihre Peitschenhiebe auf mich herabfliegen und brüllt mir ins Gesicht. Ich sehe das fett. Ich sehe meine Familie. Trete noch fester in die Pedale. Fest und fester. Schnell und schneller. Langsam lösen sich die Reifen vom Boden, ich steige hoch. Höher. Fliege über der Welt, schwebe über den Bäumen, tanze zwischen den Wolken und lache mit der Sonne. Ein Autofahrer hupt und reißt mich brutal in die Realität zurück. Es hätte mir nichts ausgemacht wenn er mich überfahren hätte.

1 Kommentar:

  1. du schreibst wirklich gut! aber auch sehr traurig!
    trotzdem mag ich deine Posts, mach weiter so :)
    ---

    eine frage noch: du machst ja ab september diese fotochallenge , fändest du es schlimm wenn ich mir die idee klaue und auch eine mache ? :) ich finde die idee absolut süß !
    schreib mir mal :)
    lg Miae (miae-peters.blogspot.com)

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