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Samstag, 13. August 2011

Ein kurzer Einblick in mein Leben.

Es klingelt. Gleich zweimal. Einmal an der Haustür und auch das Telefon singt fröhlich vor sich hin. Ich schnappe es mir während ich zur Tür laufe und nehme ab: "Hallo?" "Hey, hier ist die L. kann ich mal die J. sprechen?" (J. ist meine kleine Schwester und L. ihre beste Freundin) "Tut mir Leid, sie ist gerade nicht.." da, wollte ich eigentlich sagen, aber ich breche mitten im Satz ab, denn als ich die Tür öffne steht J. davor. Sie hat irgendwoanders geschlafen (schon wieder! gestern und vorgestern auch) , mustert mich mit einem abschätzigen Blick und stolziert an mir vorbei. "Schönen Tag auch," schnaube ich und drücke ihr das Telefon in die Hand. "Für dich." Dann verziehe ich mich wieder nach oben. Ich muss darüber nachdenken wie verschieden wir beide sind. Sie ist etwas größer als ich und hat am Bauch einen kleinen Rettungsring wie ich es nenne, oder Hüftgold, wie sie es nennt. Viel Selbstvertrauen, vielleicht zu viel, vielleicht auch nicht, ich kenne mich damit nicht wirklich aus, da ich definitiv keins habe. Um ehrlich zu sein, mein Bauch ist um einiges flacher als ihrer, aber wenn euer Blick unsere beiden Körper hinunterwandern würde, ich würdet sagen sie ist dünner. Ich wette es. Sie hat dünne Beine. Figurtyp Apfel. Was bin ich? Ich bin nach meiner Mutter gekommen, habe einen Arsch und Oberschenkel wie ein Walross und obenrum hat J. deutlich mehr obwohl sie zwei Jahre jünger ist. Haha. Ich bin defintiv Birne. Noch besser, was? Ich merke dass dieser Post nicht gerade aufregend ist, sorry. Was ich eigentlich sagen wollte: J. hat eine Menge Freunde, meine Eltern lieben sie, vergöttern sie. Sie ist na ja, relativ gut in der Schule, auch wenn ich zugeben muss dass ich besser bin (wenn ich denn mal hingehe) und sie bekommt immer ihren Willen, hat immer Recht kriegt nie die Schuld. Jetzt braucht ihr euch sicher nicht zu fragen wer die Schuld bekommt. Ich bin ihr genaues Gegenteil. Ich habe so gut wie keine Freunde, die nicht aus dem Internet sind und mit denen ich mich regelmäßig treffen könnte. Ich weiß, ganz klasse. Aber mal ehrlich. Wer will fette Freunde? Übers Internet kann man das nicht sehen. Man hat eine Vorstellung was diese Person betrifft und die ist da. Sie ändert sich höchstens wenn man sich trifft, was ich aber nicht wirklich oft tue. Der zweite Unterschied ist, dass meine Eltern mich nicht lieben. Sie hassen  mich nicht, vielleicht auch doch, das weiß ich nicht wirklich, aber mein Vater hat mir einmal gesagt, alles was die beiden für mich tun, machen sie aus Pflichtbewusstsein und nicht aus Liebe. Ich soll mich nicht beklagen, dass sie mich nicht schon längst auf die Straße gesetzt haben. (Ich bin 15, nicht 25 oder so...) meine Mutter saß übrigens daneben und hat nichts dagegen gesagt. In dem Moment konnte ich die Tränen noch zurückhalten, wir saßen nämlich im Auto, aber manchmal heule ich mich in den Schlaf deswegen. Ich weiß nicht, was ich gemacht habe, warum ich ihnen egal bin, ich hab keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es mich unendlich traurig macht. Um euch mit dem dritten Unterschied zu langweilen. Meine Schwester kriegt NIE die Schuld, ich dagegen IMMER. Nehmen wir diese Situation. Ich sollte mit J. für eine Englischarbeit lernen, aber sie hatte keinen Bock. Egal was ich machte, sie saß da, spielte Computer oder sonst was. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich bin rausgegangen. Das Ergebnis dieser Arbeit war natürlich dementsprechend: 5-. Aber und jetzt kommt das allerbeste, mein Vater kommt zu mir und macht mich an vonwegen ich hätte kein Verantwortungsbewusstsein und ich würde es nicht mal hinkriegen mit meiner Schwester Englisch zu lernen. Dazu wäre ich auch noch egoistisch und wollte alle guten Noten nur für mich einheimsen und sie sollte dumm da stehen. Natürlich Papa, wir Recht du doch immer hast. Immer, nicht wahr? Jaja, so ist mein Vater, er denkt er wüsste alles, er denkt sogar er wüsste wie ich mich fühle. Haha, das ich nicht lache -.- Ich habe meine Version der Geschichte erzählt, meine Schwester ihre Lügenversion. Wem haben sie geglaubt? ...
Und so ist es wirklich immer. Aber was solls? Mit 18 bin ich weg und von dieser Familie hört niemand mehr was von mir.
Tut mir Leid, falls ich euch mit meinem Selbstmitleid gelangweilt habe :/

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