Seiten

Montag, 13. Februar 2012

lebkuchenpfad

Durch das Fenster im Matheraum sehe ich dem Schnee zu, wie kleine und große Flocken durch die Luft wirbeln und alles zu einem einzigen weiß verwischen. Ich stelle mir vor wie es wäre so leicht zu sein, durch die Luft zu schweben, sich frei zu fühlen, langsam zu Boden zu fallen, auf dem Grund aufklatschen und mit der Zeit zu einer Masse verschmilzen, letzendlich irgendwo versickern. Aber wäre es das nicht wert? Dieser kurze Moment der Leichtigkeit, der Freiheit, der.. Unsanft reißt mein Lehrer mich aus meinen Tagträumen. 'Sophie, kannst du das bitte vorrechnen?' Stumm schüttele ich den Kopf. In dem Mann mit der Aktentasche wütet anscheinend so ein Sturm wie draußen denn er bellt los: 'Das dachte ich mir schon! Nie aufpassen, eine sechs auf dem Zeugnis hat wohl noch nicht gereicht was?' Eine peinliche Stille tritt ein, dann macht er mit seinem Unterricht weiter. Mistkerl denke ich, doch letzendlich ist ja auch er nur ein Mensch. Ich würde mich auch bemühen wenn ich Mathe nicht so übertrieben sinnlos fände. Tote Zahlen, unnötige Berechnungen. Zahlen bedeuten Geld, Geld bedeutet Macht und ich habe diese ganzen Machtspielchen und alles was damit zu tun hat satt. Ich will in Gedichten versinken, Geschichten, Welten voller Fantasie in Alice Wunderland. Ich will Französisch lernen und Englisch. Alles interessiert mich, wirklich. Aber Mathe? Könnt ihr mich nicht einfach mit dem Scheiß in Ruhe lassen??

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen