Seiten

Montag, 30. Januar 2012

treibholz

Die nackte Angst streckt ihre Finger nach mir aus, tastet sich unermüdlich vor. Ich weiche zurück, Schritt für Schritt, doch auf einmal stößt mein Rücken gegen die kalte Steinmauer hinter mir. Die Angst kommt näher. Lacht mir ins Gesicht, hämisch, schadenfroh, wohlwissend dass ich ihr in die Falle gegangen bin. Mal wieder.
Leben. Tag ein, Tag aus. Enttäuscht werden, verletzt werden, blutend am Straßenrand liegen. Du liegst da, praktisch für jeden sichtbar, denn aus deinem Mund gleiten lautlose Schreie, doch niemand hilft dir, rettet dich. Dein Leichnam treibt auf der sanften Gischt und kleine Wellen strömen ab und zu über dein Gesicht, du bist so leicht, du gehst nicht unter, Fett schwimmt oben, du bist leblos. Deine Haare wie ein Fächer ausgebreitet, bewegt von Millionen Wassermolekülen. Du schaust in den Himmel, siehst die grenzenlose Freiheit und fragst dich wann du auch endlich dort oben bist.

1 Kommentar:

  1. Damn it, du kannst so schön schreiben, das wollte ich mal erwähnen :)
    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen