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Samstag, 23. Februar 2013

wasserlöslich

Ich dachte ich könnte wieder anders werden. Gesund. Normal. So wie früher. Ich dachte ich hätte es geschafft, aber die Gedanken lassen sich nicht ganz vertreiben. Nur verdrängen. Eine Zeit lang. Stunden. Tage. Wochen. Aber irgendwann kriechen sie wieder aus den dunklen Ecken hervor und heften sich an meine Fersen. Verfolgen  jeden meiner Schritte. Abends liege ich im Bett und lese meine Bücher, entferne mich aus dieser Welt die nur grau und schwarz für mich bereit hält. Ich kritzele Wortfetzen in mein Tagebuch um zu vergessen. Die Einsamkeit erdrückt mich. Mein Hals fühlt sich wie Feuer an, aus meinem Mund sprühen glitzernde Funken. Sehnsucht nach Sonne. Wärme. Geborgenheit. Sehnsucht nach seinen starken Armen die mich festhalten und nie wieder loslassen. Es gibt da eine Sache die ich nicht kann (entlang von vielen anderen): Vertrauen. Als Kind war mein Vetrauen eine große Blume, doch ihre Blätter wurden einzeln abgerissen und schließlich zertrampelt. Jetzt ist da nur noch der Stängel, aus dem grüner Saft quillt. Dickflüssig, voller Hoffnung. Aber das Misstrauen hat sich in meine Seele gekrallt und lässt nicht mehr los.


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